Kennt ihr diese Star Trek-Episode, in der ein Kristallwesen durch das Aussenden einer bestimmten Frequenz zerbricht? Die Soundleute von Chvrches und der Columbiahalle haben sich dies als Vorbild genommen und einen Basssound erstellt, der schmerzhaft vibriert. Das meine ich wörtlich: Dieses Konzert tat weh. Wurde das derbe Brummen bei der Vorband nach zwei Songs abgestellt blieb es bei Chvrches das gesamte Konzert über unverändert. Mein Brustkorb schmerzte und ich fühlte mich eingeklemmt. Die Bühne vibrierte währenddessen metallisch mit und die Deckenkonstruktion wurde endlich mal von Müll freivibriert - es regnete die ganze Zeit Altkonfetti in den Raum.

In den weniger basslastigen Songs war sogar die fantastische Stimme der Sängerin zu vernehmen, die deutlich selbstbewusster als früher auf der Bühne agiert. Mir kam es sehr einstudiert vor, bis sie dann mitten im Song einen ausgesprochen charmanten Lachanfall bekam. Insgesamt: Großartiges Konzert. Theoretisch. Ich hätte gerne mehr davon gehabt (und ich war nicht der einzige, der sich anschließend beim Anstehen auf die Garderobe beklagt hat). Aber ich hatte ja mehr davon - nämlich letztes Jahr im Hamburg, wo sie im sehr perfekten Docks ein sehr perfektes Konzert hingelegt hatten, ohne Bassinfusion.