Samstag, kurz nach vier: Der Wecker klingelt. Leicht gerädert stehe ich auf, dusche, mache mir Frühstück und Proviant. Um 6:20 setze ich mich auf das Rad und fahre Richtung Bahnhof. Es wartet ein Zugfahrt nach Naumburg, ein 80-Kilometer-Rundkurs und am Sonntag noch eine kleine Tour nach Leipzig, von wo es mit dem Zug zurück geht.
Doch nach dem Speichentausch vor zwei Tagen macht meine Felge: Klimperklimperklimper. Am Bahnhof prüfe ich sie: Eine leichte Acht ist wieder drin.
😯
Also wieder zurück nach Hause, etwas schlafen und noch einmal beim Händler alles gerade rücken lassen und auch dort gleich ausgiebig testen. Die Naumburg-Tour verschiebe ich um einige Wochen. Stattdessen suche ich mir für den Sonntag eine Strecke heraus, die mich etwas an die Müritz heran führt. 99 Kilometer sollen es sein. Nachdem ich am Wochenende zuvor 102 gefahren bin leichte Kost.
Aber manchmal steckt der Wurm drin. Ich fahre nicht, wie zur Sternfahrt, um 6:45 los und habe um 8:10 schon 40 Kilometer hinter mir. Stattdessen starte ich um 10:30 in Templin. Nach 20 Kilometern mache ich die erste Pause in der Nähe des Zenssees und merke: Das klappt heute nicht. Ich fühle mich erledigt und mir ist viel zu warm. 28 Grad sollten es an dem Tag noch werden. Dass ich wie immer mit einem langärmligen Shirt unterwegs bin, da ich die Sonnencreme-Schmiererei am Unterarm hasse, ist da nicht hilfreich.
Nach 35 Kilometern, kurz hinter Gnewitz, folgt eine üble Waldstraße. Sechs Kilometer langer Schotter und Sand mit teils 30cm tiefen und 1m breiten Schlaglöchern tun sich vor mir auf. Das macht einfach überhaupt keinen Spaß. Ich bin schlicht durch. Die Temperatur, das ständige Auf und Ab, die fehlende Sicht auf eine spannende Landschaft, rauben mir die Nerven und die Kraft.
Hinter Wokuhl, am Fürstenseer See, wird es allerdings noch einmal richtig hübsch:
Doch ich möchte nur noch ankommen. Eine kurze Futterpause noch, dann weiter. Das Auf und Ab nimmt kein Ende. Ich bemerke, dass die Landschaft attraktiver wird und der Müritz-Nationalpark noch einmal befahren werden möchte, aber das nächste Ziel ist erst einmal Neustrelitz. Endlos lang geht es in Richtung dieser Stadt und anschließend durch die Stadt, bis ich am Bahnhof ankomme. Das war in der Route eine potentieller Abbruchpunkt, dass ich den wirklich nutze hätte ich nicht gedacht.
54 Kilometer waren das. Eine völlig absurde Kilometerzahl. Wenn es wenigstens 60 oder 70 gewesen wären, aber doch nicht 54!
Immerhin: Am nächsten Tag radle ich morgens 40 Kilometer zur Arbeit in unter zwei Stunden. Geht doch. 😊