Die Berliner Sternfahrt habe ich nach vielen Jahren der Ignoranz 2005 oder 2006 wieder entdeckt, als sie an meiner Wohnung vorbei fuhr und ich mich spontan anschloss. Fortan sausten meine Freunde und ich Jahr für Jahr über Berlins Straßen - und Autobahnen. Doch mit der Zeit setzte sich die Unzufriedenheit stärker in den Vordergrund: Die langsame Fahrgeschwindigkeit und die endlose Warterei in praller Sonne vor der Auffahrt auf die Autobahn nervten. Wir umgingen dies und starteten immer früher, von Oranienburg, Brandenburg, Nauen oder Ludwigsfelde, um dann nach den ersten Sammelpunkten abzubrechen.
Nachdem ich nun fast jedes Wochenende unterwegs bin verliert auch das seinen Reiz, zumal die Sternfahrt auch in den Außenbereichen weiter mehr an Geschwindigkeit verloren hat. Aber es gibt es diese kleine Strecke unten rechts:
6:45, Frankfurt(Oder), Expressroute (25 km/h).
🤔
🙂
😁
Entspannt fahre ich auf ebener Strecke bis 27. Wenn ich zügig unterwegs bin geht das auf über 30 hoch. 25 sollten also kein Problem sein!
Und so stand ich inmitten von vielleicht 40 anderen Radfahrern - die Hälfte Rennräder, die andere Hälfte Tourenräder - am Frankfurter Hauptbahnhof und fuhr gegen 6:45 los Richtung Fürstenwalde. Das sind etwa 40 Kilometer, die am Stück gefahren werden.
Es startete gleich mit einer fiesen Abfahrt in das innerstädtische Tal, gefolgt von einer ständigen Berg- und Talfahrt. Was ich als Berliner natürlich völlig übersehen hatte: Das hat da Hügel. Und die fahre ich sonst nicht mit 25 hoch. Die fahre ich deutlich langsamer hoch und deutlich schneller wieder runter. Immerhin bewege ich etwa 133Kg durch die Gegend. Bei der Sternfahrt muss ich aber schneller hoch und langsamer als gewohnt runter fahren.
😯
Es dauerte nur wenige Minuten und ich dachte: "Fuck!"
Und: "Sind wir schon da?"
Waren wir natürlich nicht. Bei jeder Abfahrt bremste die vordere Rennleitung aus und bei jedem Anstieg musste man mitziehen (am Ende ergab sich ein Durchschnitt von 26 km/h).
Immerhin: Nach 15 Kilometern waren die Hügel hinter uns und wir konnten angenehm konstant bis Fürstenwalde radeln, wo ich mich - aus oben erwähnten Gründen - ausklingte und alleine wieder nach Berlin fuhr.
Das nächste Mal bin ich sicherlich wieder dabei. Außer, ich fahre die Nachttour von Stettin aus 🙂.