Wir machen jetzt mal das mit der Fairness. Ach, nicht wir, sondern ich. Denn der Spiegel Online-Chefredakteur hat ja, wie man in der taz nachlesen darf, gesagt, dass er von mir kein Geld möchte, sondern möchte, dass ich weiterhin die Werbung anstelle der Artikel lese. Gut, damit sind die Fronten geklärt.
- Bezahlt werden die taz mit 15€ pro Quartal, die ZEIT als Kindle-Abonnement mit 11,99€ pro Monat und einzelne Seiten und Podcasts, sofern sie es anbieten, per flattr, wobei das iPhoneblog als flattr-Subscription eingerichtet ist und Toucharcade durch die AppShopper-Querfinanzierung einen Betrag erhält. Reposts und Favs auf App.net werden ebenfalls automatisch per Flattr versorgt. Flattr ist momentan auf 5€ pro Monat gedeckelt. Macht einen Betrag von 31,99€ pro Monat, zzgl. Rundfunkbeitrag von 17,98€ pro Monat, insgesamt 49,97€. Neu dabei ist nur die taz.
- AdBlock bleibt als Extension aktiv. Die Selbstschutz-Gründe für Fokussierung und Browsersicherheit sind bekannt. Ausnahmen für wenige Sites, momentan welt, heise, nachdenkseiten und bildblog, sind eingerichtet. Weitere für häufig frequentierte Seiten werden sicherlich folgen. Das Ziel ist aber, die Werbung überall abzuschalten und die Medien direkt zu bezahlen.
- Die Google-Suchergebnisse werden so gefiltert, dass Medien wie spiegel, stern, focus, sueddeutsche usw. nicht mehr angezeigt werden. Damit hebe ich die Seiten hervor, die ich entweder direkt bezahle oder die ich per Rundfunkbeitrag bezahle. Die passende Extension "Personal Blocklist" bietet Google für den Chrome-Browser an.
- Bestimmte Seiten, momentan nur spiegel.de, werden vollständig blockiert und können nicht mehr aufgerufen werden. Die passende Extension heißt "Blocker". Das kann man natürlich auch ohne Browser durch Anpassung der hosts-Datei realisieren, die Extension zeigt mir allerdings noch ein hübsches "Oops!" an, sobald ich, z.B. über gekürzte Links, doch beim Spiegel ankomme. Für die eigenen Nerven ist es eh besser, den Spiegel zu blockieren.
Auffällig ist weiterhin, dass sich die meisten Websites weigern, direkt Geld von mir anzunehmen oder Zwischendienste wie flattr zu nutzen, geschweige denn eine Art Auto-Flattr für gelesene Artikel anzubieten. Dass ich die ZEIT abonniert habe ist nur eine Gefälligkeit, denn ob mein Geld irgendwie bei zeit.de ankommt kann ich nur vermuten (die ZEIT hat die Anfrage noch nicht beantwortet).
Die große Ausnahme ist welt.de, die mir, als Gelegenheitsleser, die Nutzung der Website gestattet und bei vielen Aufrufen Geld haben möchte. Von mir. Jaha, das geht, lieber Spiegel! Ich habe aus diesem Grund dort den Ad-Blocker deaktiviert. Überraschenderweise bleiben die Werbeflächen dort aber auch mit deaktivierten Ad-Blocker leer…
Damit hat die Ad-Blocker-Aktion tatsächlich etwas erreicht: Die taz erhält jetzt Geld. Alle anderen Medien versuche ich, zu ignorieren. Mein Ignorieren erspart denen wiederum Geld, da ich die Seiten z.B. nicht von ihrer Infrastruktur abrufe. Ob das allerdings der gewünschte Effekt dieser Aktion sein sollte?