It’s hard to put your finger on exactly what is so different about App.net. It’s safe. It’s respectful. It’s everything YouTube comments are not. It’s a forum where ideas are exchanged compared to Twitter’s chat room of snark and one-liners.
App.net ist ein wunderbares soziales Netzwerk. Es ist wie Twitter 2008, nur besser. Es gibt interessante Menschen, mit denen man richtig diskutieren kann. Man kann lange Nachrichten schreiben, "richtige" Links mit einem lesbaren Linktext und der ungekürzten URL verwenden, hat richtige Diskussionsfäden und private Nachrichten und Chaträume.
App.net mag außerdem Entwickler, sodass es eine Vielzahl von hochqualitativen Programmen und Tools gibt, die im Inneren vollständig auf App.net setzen: Umfragen, Kommentare für Webseiten, Microblogging ähnlich zu Twitter, Fotosharing ähnlich zu Instagram, wunderschöne Tagebuch-Apps und vieles mehr.
Die auf App.net aktiven Entwickler - sowohl von App.net selber auch von Entwicklern anderer Applikationen - mögen außerdem ihre Benutzer: Ich kann direkt mit den Entwicklern diskutieren, Vorschläge einbringen und teils wenige Stunden später ein Update mit der Funktion erhalten. Fantastisch!
App.net hat damit in der kurzen Zeit seit seiner Geburt mehr erreicht, als z.B. Pump.io, Diaspora und auch tent: Es lebte.
Gleichzeitig ist App.net ein Experiment: Möchten die Nutzer dafür zahlen, dass sie eine Infrastruktur verwenden können, in der sie nicht die Kontrolle über ihre Inhalte verlieren und Werbung ertragen müssen?
Die Antwort lautet jetzt: Nein.
App.net schrumpft sein Personal und wird den Dienst im aktuellen Zustand zunächst weiter betreiben und den Quellcode veröffentlichen. Damit ändert sich für die Nutzer zunächst nichts, aber ein stetes Siechen hin zum Tode dürfte das Ergebnis sein. Es haben zu wenige Benutzer gezahlt.
App.net hat das Henne-Ei-Problem nicht lösen können: Wer bei App.net war, war in der Regel weiterhin bei Twitter aktiv, da die anderen dort blieben. Und für die meisten waren die Unterschiede im Microbloggingbereich nicht wichtig genug. Da Twitter nicht von Facebook gekauft wurde fehlte auch ein (absurder) Druck von außen, der z.B. Threema mehrere Millionen zahlende Benutzer beschert hat.
Hauptproblem allerdings: App.net war kein Produkt, sondern ein Framework. Die Entscheidung wurde bewusst gewählt, um nicht mit den Applikationen anderer Entwickler zu konkurrieren. Als Nutzer zahlst du aber für ein Produkt. Entwickler zahlen für Frameworks.
Die Versuche, App.net bekannt zu machen, geben diese unklare Fokussierung der Plattform wieder:
- Start mit Alpha als Microblogging-Beispiel für das Framework. Starke Weiterentwicklung sowohl von Alpha und Omega (Messaging) als auch der Clients anderer Entwickler (Felix, Riposte).
- Feature-Freeze, kostenlose Nutzung (begrenzt auf 40 Follower), Erwartung von App.net, dass Clients Kernfunktionen umsetzen (z.B. Mute, Mehrsprachigkeit, Sync von Einstellungen, Verschlüsselung).
- Entwicklung von PourOver und anderen Möglichkeiten, um mehr Content in die Plattform zu bringen. Als Ergebnis zunächst "toter Content", z.B. von News-Plattformen, dann verstärkt Spam, z.B. für Android-Warez.
- Entwicklung von Broadcast als Push-Dienst, um mehr Content in die Plattform zu bringen, in andere Plattformen zu crossposten und damit mehr Leute in die Plattform zu bringen.
- Entwicklung von Backer als Crowdsourcing-Plattform, um. Tja. Um was? Poster zu verkaufen?
Die Zukunft von App.net ist folglich unklar. Ich vermute, dass die Anzahl an Neu-Usern weiter sinken wird, der Microblogging-Bereich im Spam ersticken wird und die Weiterentwicklung der Applikationen langsamer funktionieren wird. Was aus der Open Source-Plattform werden wird ist ebenfalls unklar. App.net ist im Grunde ein direkter Konkurrent von Tent. Ob die jetzt vorhandene stärkere Unterstützung von Benutzern und Entwicklern in einem Jahr immer noch so vorhanden sein wird oder App.net auf Tent-Niveau und damit die völlige Bedeutungslosigkeit zurück fallen wird steht noch in den Sternen.
Ich werde jedoch weiterhin App.net nutzen. Und mache dann als Letzter das Licht aus.