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@truhe lebt in Berlin und schreibt über Fahrräder und Reisen mit Fahrrädern.

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  • wahoo ELEMNT

  • „Wofür benötigt man in Zeiten von Smartphones einen GPS-Fahrradcomputer?“ – Vor dieser Frage stand ich jahrelang nicht, da ich mein Smartphone verwendete 😁. Dank einer wasserdichten ridecase-Halterung am Vorbau war es immer gut geschützt dabei. Die Verwendung von Smartphones und speziell iPhones hat allerdings deutliche Nachteile:

    1. Die Sprachnavigation speziell von Komoot ist eher ungenau und gibt an Stellen, an denen rechts ein Zaun ist die Ansage "jetzt rechts" aus. Ohne Karte bin ich dort verloren.
    2. Die dauerhafte Darstellung der Karte frisst viel Akkuzeit, da das Display auf 100% Helligkeit laufen muss und das iPhone SE leider kein transreflektives Display mehr hat, welches man auch bei Sonnenlicht perfekt lesen könnte (was bei früheren iPhones ging).

    Mein Workaround dafür war bislang, mit Sprachnavigation zu fahren und bei Bedarf auf die Karte zu schauen. Leider kam iOS 11 daher und die Entsperrung mit Handschuhen dauert jetzt 3 Minuten, die Entsperrung in der ridecase-Hülle geht gar nicht mehr und das Display wird in der Hülle schwarz ☹️.

    Die ideale Smartphone-Welt hätte eine Laufzeit mit Display und GPS von mehr als zehn Stunden, ein transreflektives Memory in Pixel-Display oder eInk. Letzteres gibt es von Yotaphone und Hisense für 300-400 Euro, mitsamt des üblichen Android-Update-Desasters, womit sich erstmals seit vielen Jahren mein Blick auf Fahrradcomputer lenkte.

    Sigma, Garmin, wahoo und unzählige andere Hersteller bieten entsprechende mittelgroße Geräte, wie den Garmin Edge 820, Sigma Rox 11 und 12, Lezyne Super GPS oder wahoo ELEMNT, sowie verschiedene Smartphone-ähnliche "Großgeräte" wie den Garmin 1030 an. Die Preisspanne bewegt sich dabei von 100€ bis 600€. Ich muss also zunächst meinen Anwendungsfall ermitteln, um anschließend die passenden Geräte ermitteln zu können. Mit entsprechenen Ausschlusskriterien (kein Touch, bedienbare Software usw.) geht das zügig und wahoo blieb übrig, sodass es am Ende der wahoo ELEMNT geworden ist (Vergleich, Review und Vergleich mit Garmin).

    Mein Haupt-Anwendungsfall ist Routing auf Touren:

    • Turn by Turn-Navigation: Sofern die Route aus Komoot synchronisiert wurde. Mein Workflow: GPX-Datei irgendwo (z.B. brouter) herunterladen, in Komoot importieren, fertig. Das ist eh mein Workflow, also passt sich der wahoo dort gut ein.
    • Kartendarstellung (nicht nur Track-Darstellung): Es lassen sich einzelne Seiten frei konfigurieren, die Sensordaten (Uhrzeit, Geschwindigkeit, gefahrene Strecke, noch zu fahrende Strecke, Temperatur usw. anzeigen, sowie natürlich ebenfalls eine auf OpenStreetMap basierende Offline-Karte (Video).
    • Wasserdicht: IPX7.
    • Kein Touch: Es gibt sechs Buttons an den Geräteseiten mit klarem Druckpunkt, die mit Handschuhen bedient werden können.
    • Einfacher kabelloser Import und Export: GPX-Import, FIT-Export, Routenplanung per eigener App, Synchronisierung etlicher Webservices wie Strava und Komoot, automatischer Upload gefahrener Strecken dorthin oder als FIT-Datei in einen Dropbox-Ordner.
    • Gute Bedienbarkeit des Gerätes, der Website und App: Das Gerät wird per QR-Code mit der App verbunden und kann anschließend komplett per App gesteuert werden (Video). Es ist sogar möglich, die einzelnen Messwerte der Seiten in der App zu konfigurieren und die Änderungen werden sofort am Gerät gespiegelt.
    • Lange Akkulaufzeit: Theoretisch um die 17h.
    • Standardladestecker: Micro-USB.
    • Updates: Per Wifi.
    • Apple Health-Unterstützung: Die App liest und schreibt.
    • Nice to have: Verbindung mit Sensoren wie Herzfrequenzmesser: Bluetooth, ANT+ und Shimano Di2.
    • Nice to have: Live-Tracking

    Viele weitere Funktionen des ELEMNT benötige ich aktuell nicht, wie z.B. die Steuerung von Indoor-Geräten, um eine Tour nachfahren zu können oder die Strava-Integration.

    Was wahoo allerdings nicht kann: Routenplanung. Dafür ist es immer auf das Smartphone angewiesen, die eigene App, einen Dienst wie Komoot oder eine extern erstellte GPX-Datei. In Gegenden dauerhaft ohne Netz benötigt man folglich auf dem Smartphone eine Offline-Navigationsapp, welche eine GPX-Datei erstellen kann, die anschließend die wahoo-App per Bluetooth auf das Gerät überträgt. Abgesehen davon funktioniert das Gerät vollständig autark ohne Smartphone. Was für einige ein Showstopper ist ist für mich (momentan) genau mein Anwendungsfall.


    An einigen Touren habe ich die Routing- und Aufnahmefunktion getestet, für die ich den ELEMNT hauptsächlich gekauft habe. Das Routing funktioniert ohne Turn-by-Turn auf Basis normaler GPX-Dateien beliebiger Quellen oder durch Sync über einen Service wie Komoot, der Turn-by-Turn-Informationen hinzufügt. Im Falle von Komoot werden dort abgelegte Routen automatisch auf das Gerät übertragen, ohne Umweg über die App oder manuelles Hin- und Herschieben von Dateien. Der ELEMNT zeigt anschließend auf der Karten-Seite alle Routen an, die in der Nähe sind. Auswählen und Aktivieren sorgt dafür, dass die Route auf der Karte angezeigt wird. Ein Druck auf "Start" startet dann die Fahrt, die das Gerät automatisch mit der Route abgleicht.

    Für Abbiegehinweise werden verschiedene Mechanismen verwendet:

    1. Darstellung der Entfernung zum nächsten Kartenpunkt. Dies ist ein Wert, der manuell beliebig auf den einzelnen Seiten platziert werden kann.
    2. Darstellung der nächsten Abbiegeanweisung, Fahrtrichtung und des Straßennamens. Dies wird automatisch eingeblendet, einmal etwa 250 Meter vor dem Punkt und noch einmal kurz davor. Die Einblendung erfolgt auf jeder Seite (also unabhängig von der Karte) und verkleinert die für die Seite konfigurierten Messwerte.
    3. Gepiepse. Leider vergleichsweise leise. Der BOLT ist hier deutlich lauter.
    4. Animationen in der LED-Leiste. Beim kommenden Abbiegen nach links fährt ein weißer Streifen von rechts nach links. Soll man dagegen an einer Kreuzung geradeaus weiter fahren, so fährt an der seitlichen Leiste ein Streifen mehrmals von unten nach oben.

    Insgesamt funktioniert die Kombination ausgesprochen gut. Weicht man von der Route ab, so leuchtet die obere LED-Leiste mehrmals rot auf und das Gerät piepst unangenehm. Fährt man weiter falsch, so wird das Leuchten und Piepen in längeren Abständen wiederholt. Ist man wieder auf der Route, so leuchtet die LED-Leiste grün auf und die noch zurückzulegende Distanz wird neu berechnet.

    Nach Ankunft am Ziel kann die Aufnahme gestoppt werden. Es erfolgt bei verfügbarem Netz automatisch ein Upload auf die konfigurierten Dienste.

    Bei kurzen täglichen Fahrten zur Arbeit sieht das nach der Ankunft und dem Stopp der Fahrt so aus: Fahrt mit dem Fahrstuhl nach oben, dort entdeckt der ELEMNT das Wifi, loggt sich ein und lädt die Fahrt zu allen Diensten hoch. Anschließend deaktiviert er das Wifi und schaltet sich wenige Minuten später ab. Bis auf den Stopp der Aufnahme durch mich geschieht dies alles automatisch. Der Sync nach Apple Health erfordert ab und zu den manuellen Start der Companion-App am Smartphone, die sich dann die gefahrenen Strecken vom ELEMNT abholt.

    In den Diensten ist auch Dropbox vorhanden, sodass automatisch ein Archiv aller Fahrten im FIT-Format angelegt wird, welches auf allen Rechnern im lokalen Dateisystem zur Verfügung steht. Ich archiviere meine Fahrten in RubiTrack Pro, welches ebenfalls FIT-Dateien einlesen kann. Die Upload-Funktion des ELEMNT erspart mir den bislang manuell durchgeführten Export von GPX-Dateien aus der Komoot-Weboberfläche.


    Die Akkulaufzeit wird mit 17h angegeben, ist aber natürlich abhängig von dem, was das Gerät machen soll. Die reine Aufnahme verbraucht weniger Energie als die Darstellung einer Route auf der Karte mit Turn-by-Turn-Navigation, sodass ich in einer regulären Arbeitswoche mit einer bunten Mischung aus Aufnahme, Turn-by-Turn-Navigation und mehrmaligem Sync per Wifi auf 11h komme. Zum Vergleich: Der Garmin Edge 820 schafft im gleichen Profil 6-11h. Zur Not kann der ELEMNT mit einer Powerbank oder einer Dynamolösung, z.B. cycle2charge, betrieben werden.


    Neben der Navigation können die drei LED-Leisten noch Informationen über die Leistung ausgeben, wie die Herzfrequenz (bei entsprechendem Sensor) oder die Geschwindigkeit. Letztere habe ich aktiviert und sehe links neben die Bildschirm, ob ich schneller oder langsamer fahre als die bisherige Durchschnittsgeschwindigkeit. Lustigerweise ist das eine deutlich bessere Motivation als alles, was mein Fitnessarmband mir bieten konnte.


    Das Fazit ist somit ausgesprochen positiv. Der ELEMNT ist ein Gerät, welches geradezu unscheinbar ist, weil es nach der kurzen, App-geführten Einrichtung einfach so funktioniert. Bei derart viel Licht ist aber natürlich auch etwas Schatten:

    1. Der ELEMNT übernimmt automatisch die Sprache, in der die App läuft. Das funktioniert für Englisch ganz gut, die deutschen Übersetzungen sind aber teilweise eher unglücklich und so lang, dass man die Messwert-Labels auf dem Gerät kaum mehr lesen kann. Teilweise laufen die Worte auch über die Buttonbreite hinaus. Das Gerät kann ich manuell auf Englisch umstellen, es wird aber von der App irgendwann wieder auf Deutsch gestellt 😔. Laut Support werden die Entwickler das auch nicht ändern.
    2. Von Komoot werden nur die zuletzt geänderten 100 Routen importiert. Das ist ein Bug, der vom Support an die Entwickler durchgereicht wurde.
    3. Der Micro-USB-Port verbirgt sich hinter einer Gummilasche. Das wirkt wenig stabil. Hier hätte ich gerne USB-C hinter der Lasche oder gar keinen Port mehr, sondern direkt kabelloses Laden.
    4. Mehr Akkulaufzeit ist immer gut.
    5. Es fehlt eine Darstellung von Push Notifications auf dem Gerät, damit einen Wetteralarme erreichen, z.B. von KATWARN oder Warnwetter.
    6. Der Companion-App fehlen für die Routenplanung Profile. Momentan ist völlig unklar, ob dort eine Bundesstraße, ein Sandweg oder die Asphaltzunge im Wald 50 Meter daneben gewählt wird. Workaround ist natürlich, einen anderen Routenplaner zu verwenden.
    7. Der ELEMNT dürfte gerne deutlich lauter piepen. Das wurde im BOLT gelöst, aber nicht im ELEMNT.
    Fahrrad , wahoo , Komoot , wahoo ELEMNT
  •   Die Stille Pauline
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