Im Berlin konkurrieren in diesem Jahr zwei große Fahrradverleihsysteme miteinander: Lidl Bike (alias Call-a-Bike) und NextBike.
Die Tarifstrukturen beider Anbieter ähneln sich:
- Bei Lidl kostet die erste halbe Stunde im Basistarif 1,50€ (bei Rückgabe an einer Station 1,00€). Im Komforttarif kostet die erste halbe Stunde 50 Cent (bei Rückgabe an einer Station ist sie kostenlos).
- Bei nextbike kostet die erste halbe Stunde im Basistarif 1€, im Jahrestarif ist sie kostenlos.
- Bei beiden Anbietern kostet jede weitere halbe Stunde 1€.
Wer bei Lidl also immer die Stationen verwendet bezahlt denselben Preis wie bei nextbike.
Bei Lidl kostet die Registrierung 3€, man bekommt allerdings 5€ Guthaben geschenkt. Die Registrierung ist bei nextbike kostenlos, man muss allerdings 1€ Guthaben aufladen. Für beide Systeme zusammen muss man also initial 4€ investieren und darf dann 6€ verfahren. Passabler Deal.
nextbike basiert auf Stationen, bei denen man die Räder leihen oder abgeben kann. Lidl basiert auch auf Stationen, man darf die Fahrräder aber auch irgendwo finden bzw. abstellen. Verwendet man zum Abstellen eine Station, so schenkt einem Lidl 50 Cent der Leihgebühr und nur dann kostet Lidl genau so viel wie nextbike. Anders gesagt: Lidl gibt einem Bequemlichkeit und diese kostet 50 Cent.
Mit den optionalen Stationen ähnelt Lidl dem Angebot von Call-a-Bike, bevor diese auf das Stationssystem umgestellt hatten. Es besteht die theoretische Möglichkeit, irgendwo in der Stadt ein Lidl-Bike zu finden, wogegen man bei nextbike auf eine Station in der Nähe hoffen darf.
Da Berlin nicht gerade klein ist sind beide Anbieter auf bestimmte Bereiche Berlins beschränkt: Dem inneren S-Bahn-Ring. Räder dürfen natürlich auch außerhalb des Rings verwendet werden, eine Rückgabe ist aber nur im Ring möglich. Wer das Rad außerhalb abstellt wird bei Lidl mit 10€ zur Kasse gebeten, bei nextbike mit 20€.
Wie unterschiedlich die Verteilung in Berlin ist kann man gut am südlichen S-Bahn-Ring sehen: Lidl ist breit gestreut, wogegen nextbike kaum vertreten ist und dabei den S Südkreuz (im Bild unten in der Mitte) auslässt. Wer aus dem Süden Berlins mit der S-Bahn anreist kann ab Südkreuz überall ein Lidl-Bike verwenden, muss mit nextbike aber drei Stationen weiter bis zum Anhalter Bahnhof weiter fahren. Da gibt es also noch deutliche Optimierungsmöglichkeiten, um die verschiedenen Verkehrsmittel besser miteinander zu vernetzen.