Es heißt "Neue Medien" - in Wahrheit sind sie aber ziemlich alt. Ich bin seit 1996 im Internet unterwegs und das WWW, was wir alle aus Browsern kennen, war da bereits 5 Jahre alt:
Zuvor bewegte ich mich in anderen Online-Medien: Lokale Mailboxen, in die man sich direkt per Modem einwählte, boten Spiele, Foren, Chats, Downloads und tauschten Nachrichten weltweit z.B. per Fidonet aus. Auch andere in sich geschlossene Netzwerke waren unterwegs: CompuServe startete 1979, Genie und Quantum (AOL) 1985.
Hier setzt die zweite Staffel von Halt and Catch Fire an: Camerons Firma baut an Online-Spielen mit angeschlossener Chat-Funktion für den C64. Daraus entwickelt sich eine Online-Community (samt Usertreffen), die Einwahlkapazitäten müssen geschaffen werden und Rechenzeit in Großrechnern eingekauft werden.
Die Werdensgeschichte der drei oben erwähnten Unternehmen wurde hierzu einmal verwurstet, mit etwas aktueller Startup-Sprache ausgestattet und heraus kommt eine erstaunlich gute Mischung, die vor allem das Online-Feeling einfängt, welches ich auch empfand, als ich damals zum ersten Mal mit anderen live im Chat war.
Es tut der Serie sichtbar gut, die Handlung um Fiesling Joe diesmal nur am Rande laufen zu lassen und sich auf Donna und Cameron zu konzentrieren. Gerade Cameron spielt die Entwicklerin, die an ihren "Babys" hängt, famos und beide zusammen stellen gut die klassische Kombination aus Bastler und Geschäftsfrau dar, die es z.B. auch bei Apple gab.