Inbetriebnahme
Amazons Fire TV-Stick ist die kleine Variante des Fire TV und dank das Prime-Preises von 19 Geld ein echter No-Brainer. Die Inbetriebnahme ebenso: In einen HDMI-Port stecken, mit Strom versorgen, WLAN mit der Fernbedienung auswählen, fertig. Wie bei Amazon üblich kommt das Gerät vorkonfiguriert für den eigenen Amazon-Account, sodass sofort Zugriff auf die Watchlist, bei Amazon gekaufte Musik und hochgeladene Fotos und Filme bereit stehen. Das ist insgesamt geradezu unspektakulär simpel.
Apps
Der kleine Stick ist allerdings nicht nur für Amazons Inhalte gedacht, sondern kann auch über den eingebauten AppStore mit fremden Inhalten umgehen. Die naheliegenden Kandidaten sind die Apps der Öffentliche-Rechtlichen (ZDF, ARD, Das Erste, Tagesschau, Arte, ZDFheute), die allesamt einen Livestream und die Mediathek anbieten (der Livestream der ARD scheint allerdings momentan ein Problem zu haben und hängt sich auf, wenn er von Matsch auf HD umschaltet). Die Apps von N24 und Spiegel Online hinterlassen einen guten Eindruck.
Spieletechnisch sieht es für den Stick etwas mau aus: Crossy Road, Canabalt, Zen Penball, Ski Safari und ein Kart-Racer funktionieren mit der mitgelieferten Fernbedienung, die meisten anderen Spiele benötigen den separat zu erwerbenden Controller oder funktionieren aufgrund der geringeren Leistung nicht am Stick (wie z.B. Asphalt). Die geringe Leistung macht sich zwar nicht bei Canabalt bemerkbar, aber Zen Pinball offenbart in manchen Ansichten schon ein leichtes Ruckeln.
Mit Spotify Connect wird der Fernseher zur Abspielstation für Musik, die man am Handy startet.
Der Vimu Player sorgt für den Zugriff auf die heimische NAS und kann dort abgelegte Videos, bevorzugt im H.264-Format, abspielen.
Mit dem AirReceiver kommen Inhalte des iPhones auf den Fernseher - oder des großen Rechners, für den der Fernseher ein externer Monitor ist (das Symbol erscheint automatisch in der Menüleiste der Macs).
Die YouTube-App funktioniert im Rahmen ihrer Möglichkeiten und wurde offenbar noch niemals innerhalb des Google-Unternehmens getestet. So lässt sich der "Werbung überspringen"-Button nicht erreichen, die Navigation ist kryptisch und aus einem laufenden Video heraus ist es nicht möglich, auf das Profil des Benutzers (und somit zu seinen anderen Videos) zu gelangen oder ein Video zur Watchlist hinzuzufügen. Die Liste der Fehler ist schier endlos. Nicht einmal die Übergabe eines Films von der iPhone-App funktioniert problemlos (was auf der Wii und meinem BluRay-Player noch nie ein Problem war).
Fazit
Der kleine Stick macht Spaß und er ist ein Stück Technik, welches sich unaufgeregt in das heimische Wohnzimmer integriert: Nahezu unsichtbar klebt er an der Rückseite des Fernsehers, ist direkt nach Anschalten des Fernsehers bereit und streamt in wenigen Sekunden HD-Content auf die Mattscheibe. Auch die Möglichkeit für kleine Spiele gefällt mir und evt. kaufe ich mir noch den dazugehörigen Controller (für Giana Sisters, Castle of Illusion, Sonic, 1941, Final Freeway, Pocket Rally).
Ärgerlich sind die App-Patzer von YouTube und der ARD.