Stöckchen des Trekcast-Podcasts: Lieblings-Charaktere aus Star Trek.
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Worf
In The Next Generation war Worf der einzige in der Sternenflotte dienende Klingone und damit zwischen den Stühlen angesiedelt. Es war offensichtlich, dass die Autoren nicht viele Ideen mit ihm hatten, sodass er zunächst wenig mehr als der bellende Kampfhund war, der alle Probleme mit Waffengewalt lösen wollte. In späteren TNG-Staffeln bekam er mehr Charakter und Tiefe und die Kultur der Klingonen wurde in vielen Episoden erzählt. Da Worf auf der Erde aufgezogen wurde vermischen sich in ihm zwei Kulturen: Er möchte ein Klingone sein und befolgt klingonische Regeln und Ehr-Rituale häufig genauer als andere Klingonen, auf der anderen Seite ist er den Menschen zugewandt verteidigt sie häufig. Der sehr grimmige und in sich gekehrte Charakter führt in Verbindung mit der kriegerischen Vergangenheit der Klingonen häufig zu amüsanten Szenen (Pflaumensaft). Aber erst mit der Einführung von Worf auf Deep Space Nine bekommt sein Charakter die Bedeutung und Tiefe, die er verdient. Er stellt ein wichtiges Bindeglied in der Kommunikation zur klingonischen Führung dar und steigt auf zum Führer der Klingonen. In der achten Buch-Staffel wird Worf letztlich Botschafter der Klingonen. -
Quark
Die Ferengi wurden in The Next Generation eingeführt, waren aber damals noch sehr roh. In Deep Space Nine führt Quark die Bar samt Spieltischen und Holosuiten, ist der örtliche Schmuggler und muss sich mit dem Sicherheitschef Odo, seinem Bruder - der später Nagus wird - und dessen Sohn Nog - der später der erste Ferengi in der Sternenflotte wird - herumschlagen. Das Zusammenspiel zwischen Quark und Odo ist beispiellos und erinnert ein wenig an die Neckerei zwischen McCoy und Spock, wird hier aber in nahezu jeder Folge voran getrieben und geht deutlich tiefer.
Quark ist ein klassischer tragischer Charakter. Zwar ein Ferengi, der die Erwerbsregeln auswendig kennt und alles machen möchte, um mehr Profit anzureichern, wird er stets mit seiner freundlichen Seite konfrontiert, die ihm den Profit häufig genug wieder zunichte macht. Thematisiert wird dies in der achten Buch-Staffel von Deep Space Nine, in der Bajor der Föderation beitritt: Eine von einem Ferengi betriebene Bar erzeugt wenig Profit in einer Gesellschaft, die kein Geld verwendet, sodass Quark, mit etwas Hilfe von Ro Laren, darüber nachdenkt, ob nicht sein bisheriges Streben nach Profit zwar dem Ferengi-Wesen entspricht, nicht aber seinem eigenen. -
Garak
Ehemaliger Agent des obsidianischen Ordens, ehemaliger Gärtner, Schneider und in der achten Staffel von Deep Space Nine auf Cardassia für den Wiederaufbau mitverantwortlich, stellt Garak einen der geheimnisvollsten und interessantesten Charaktere von Deep Space Nine dar. Der Darsteller von Garak hat später sogar ein eigenes, sehr gelungenes, Buch über Garak geschrieben, die sein komplettes Leben abdeckt. -
Der Doktor
Mit keinem Charakter hatte ich so viel Vergnügen wie mit dem medizinisch-holografischen Notfallprogramm der Voyager. Ursprünglich für kurze Notfalleinsätze geplant muss das Hologramm den medizinischen Offizier über mehrere Jahre ersetzen und somit ununterbrochen laufen, was ihm eine nicht eingeplante charakterliche Weiterentwicklung ermöglicht, ohne dass er aber seine hervorstechende Arroganz und seinen trockenen Sarkasmus verliert. Zu Beginn leidet der Doktor an der Vergesslichkeit der Mannschaft, die ständig übersieht, ihn abzuschalten, sodass er Stunden alleine auf der Krankenstation verbringen muss. Im Laufe der Zeit wird sein Programm erweitert, sodass er sich selbst abschalten kann, sein Programm eigenmächtig erweitern kann, frei auf dem Schiff bewegen und dank des mobilen Emitters auch zu Außenmissionen aufbrechen kann. Er erhält sogar die Möglichkeit, in Notfällen als holografisches Notfallkommandoprogramm zu agieren und somit die Voyager vollständig zu befehlen. Mit der Zeit fängt er an, Opern zu singen, verliebt sich in Seven of Nine und wird von den Autoren der Serie nicht als Nebencharakter verstanden, sondern erhält etliche Episoden, in denen er die tragende Hauptrolle ist. -
Sisko
Die Cardassier hatten den Planeten Bajor mehrere Jahrzehnte okkupiert, die Bajoraner versklavt und die Raumstation Terok Nor als Erzverarbeitungsanlage geschaffen. Nach dem Rückzug der Cardassianer verbleibt ein geschundener Planet, ein zerstörtes Volk und eine technisch desolate Raumstation, die unter dem Namen Deep Space Nine weiter betrieben wird. Benjamin Sisko verlor seine Frau bei Wolf 359 und soll nun kommandierende Offizier auf der Station eingesetzt werden. Der innerlich zerstörte Sisko möchte diesen Posten noch in der ersten Folge aufgegeben, wird aber von Picard umgestimmt. Im Laufe der kommenden Folgen wird die Station repariert und Sisko nimmt langsam, aber stetig, Abschied von seiner Frau.
Die Bajoraner sind ein stark gläubiges Volk, welches vor etlichen Jahren unter dem Glauben an die Propheten geeint wurde. Von den Propheten werden Drehkörper gesendet, die denjenigen, die sie öffnen, spirituelle Erfahrungen ermöglichen. In der ersten Folge wird ein stabiles Wurmloch entdeckt, welches den Alpha- mit dem Gamma-Quadranten verbindet. Innerhalb des Wurmlochs wohnen Wesen, welche diese Drehkörper verteilt haben und von den Bajoraner Propheten genannt werden. Sisko nimmt Kontakt zu ihnen auf und gilt seitdem für die Bajoraner als Abgesandter. Dies erzeugt für ihn ein Spannungsverhältnis, da er sich mit der Rolle nie wirklich anfreunden kann, sie und die Verehrung der Bajoraner aber akzeptieren muss. Im Laufe der verschiedenen Staffeln kann Sisko die Propheten überzeugen, nicht nur zu beobachten, sondern Bajor gegenüber eine Schutzposition einzunehmen, die teils entscheidend im Krieg gegen das Dominion ist.
Im Laufe der einzelnen Staffeln verdüstert sich die in Deep Space Nine gezeichnete Welt deutlich. Klingonen führen Krieg gegen Cardassianer und das aus dem Gamma-Quadranten stammende Dominion kämpft mit den Cardassianern und Breen gegen alle anderen Völker des Alpha- und Beta-Quadranten. Siskos Charakter wird im Laufe dieser Erzählungen härter, was aber stets glaubwürdig bleibt. Am Ende der TV-Serie wird er von den Propheten geholt und seine weitere Zukunft bleibt zunächst offen. Die achte Buch-Staffel führt seine Geschichte weter: Sein Sohn begibt sich auf seine Suche und Disko kommt wieder, nimmt aber keine tragende Rolle mehr ein. -
Dax
Jadzia Dax ist der achte Wirt für den Trill-Symbionten Dax und langjähriger Bekannter von Benjamin Sisko, der Dax noch vom vorherigen Wirt kennt. Auf Deep Space Nine ist sie Wissenschaftsoffizierin, wird von Julian Bashir angehimmelt und ist mit Worf verheiratet, bis sie von Dukat getötet wird. Auf dem Weg nach Trill wird das Raumschiff durch einen Angriff des Dominions beschädigt und der Symbiont muss in Ezri Tigan eingesetzt werden, die nicht dafür ausgebildet wurde und die Verbindung vehement ablehnt. Ezri wird folglich neunter Wirt von Dax und in der siebten TV-Staffel in nahezu jeder Folge als tragender Charakter verwendet. Da sie nicht als Wirt ausgebildet wurde kann sie nicht mit den Erinnerungen der früheren Leben umgehen und muss mit Worf zurecht kommen, der Jadzia verloren hat und in ihr jemandem begegnet, der ihre Erinnerungen hat, aber dennoch eine andere Person ist. In der achten Buch-Staffel wechselt Ezri in den Kommandostab und versucht, ihre Aufgabe zu finden, anstelle den Zielen vergangener Wirte nachzueifern. Sie entwickelt sich zu einen sensiblen und dennoch führungsstarken Charakter, die ihre Neugierde und Spontanität nie verliert. In der Destiny-Trilogie führt sie das erste Sternenflottenschiff mit Slipstream-Antrieb und kämpft gegen die Borg-Invasion, die den Alpha-Quadranten verwüstet.