Fabian hat nebenan aufgeschrieben, wie er sein monatliches Budget plant. Das kam mir alles sehr bekannt vor: 2008 fing ich mit der kleinen App Spend an, mir ein Monatsbudget zu bilden, Einkäufe dort einzutragen und so stets zu wissen, wieviel Geld bis zum Monatsende noch übrig bleibt. Ein stetes Aufstocken dieses virtuellen Budgets vom Konto durch Geldabheben war natürlich ebenfalls drin. Seit einigen Monaten mache ich das nicht mehr so, denn es hat nicht funktioniert. Mein Budget war zu gering ausgewählt und ich war beständig dabei, das Budget zu erhöhen und umzuschichten. Ich fühlte mich wie ein Versager, bloß weil ich zehn Euro über dem Budget liege und es wieder einmal nicht geschafft hatte.
Ich mag zwar Strukturen, aber diese war für mich zu eng, zumal ich mit Sparkonten, einem ausreichenden Gehalt und keinen laufenden Krediten auch keine finanziellen Probleme habe. Letztlich brauche ich nur eine Langzeitplanung, in die irgendwie die laufenden Kosten eingeplant werden müssen, damit ich Fragen beantworten kann wie "Wieviel Geld können wir dieses Jahr für den Urlaub ausgeben, wenn wir nächstes Jahr umziehen möchten?"
Meine Lösung:
Ich plane alle Ausgaben bis Ende des kommenden Jahres in einer Numbers-Tabelle. Apple liefert dafür eine Budget-Vorlage, die passend ist. Dort trage ich alle planbaren und schätzbaren Einnahmen und Ausgaben ein: Gehalt, Miete, Nebenkostennachzahlung, Urlaub, Geburtstage, Weihnachten usw. Was ich dagegen nicht eintrage sind mögliche zusätzliche Einnahmen, z.B. Gratifikationen, Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld. Damit arbeitet diese Numbers-Tabelle also mit einem Worst-Case-Szenario und ich weiß, wieviel Geld ich mindestens am Ende des kommenden Jahres haben werde.
Übrig bleiben die variablen Kosten - Essen, Weggehen, Medien, Kleidung - und die plötzlich auftretenden Kosten, z.B. Medikamente. Für beides plane ich ein festes Budget pro Monat ein plus einen Puffer von ¼, der noch einmal oben rauf kommt (2x Tierarzt kann schon bei 150€ landen…). Dieses feste Budget ist so großzügig gewählt, dass es die regulären Ausgaben berücksichtigt - man muss also mindestens drei Monate wirklich Buch führen, um seine Ausgaben benennen und dieses feste Budget bilden zu können. Als Ergebnis brauche ich nicht jeden Einkauf in eine App einzutragen, da das Budget immer ausreichend ist.
Meine Arbeitsweise sieht dann so aus:
- Jeden Januar erstelle ich die Tabelle für ein weiteres Jahr als Kopie des gerade begonnenen Jahres mit den erforderlichen Anpassungen.
- Ich bezahle bevorzugt per Maestro-Karte und nicht bar.
- Outbank kategorisert die Lastschriften automatisch so, dass sie dem geplanten Budget entsprechen, z.B. für Essen/Weggehen.
- In Outbank kann ich nach Monat und Kategorie filtern, also automatisch erkennen, wie viel ich in diesem Monat bereits in der jeweiligen Kategorie (=Budget) ausgegeben habe. Das manuelle Aufschreiben in einer App entfällt genauso wie das Horten von Bons, die ich am Tagesende nachtragen sollte.
- Am Monatsende werden die Kontobewegungen in der Numbers-Tabelle nachgetagen. Das geplante Budget wird dann also durch die realen Ausgaben ersetzt, die in der Regel geringer sind.
Als Ergebnis habe ich das Gefühl eines Finanzplans: Ich weiß, was ich mir wann leisten kann und welche Auswirkungen das im kommenden Jahr haben wird. Gleichzeitig brauche ich mir keine Gedanken um die alltäglichen Ausgaben zu machen, denn diese sind mit einem festen Betrag eingeplant.