Fail
Ok, es klappt nicht. "Nach Gefühl" weniger oder anders zu essen funktioniert ähnlich gut wie das nach Gefühl gekochte Ei von Loriot. Ich muss das folglich anders angehen und mir (bin ja Projektleiter) eine Controllingmöglichkeit geben, die immer verfügbar ist und nicht belastet.
Gewichtsblicker
Vor 12 Jahren hatte ich erfolgreich mit Weight Watchers abgenommen. Die Idee ist simpel: "Du darfst X Punkte pro Tag essen und hier ist eine Tabelle mit der Punkteverteilung auf die Lebensmittel". Perfekte Controllingmöglichkeiten!
Das ist leider langfristig an der Offline-Zettelwirtschaft gescheitert: Es gibt Einkaufsführer, Restaurantführer, Kochbücher, Tagebuchblättchen usw. Das war aufgrund der Redundanz so frustrierend, dass ich mir dafür irgendwann eine eigene Datenbank geschrieben hatte, die ich überall, wo es Internet gab, erreichen konnte. Mangels mobiler Geräte bedeutete das leider auch, dass ich vieles aus der Erinnerung nachtragen musste. Klappte nicht. Nach einigen Jahren bot Weight Watchers die Datenbank und das Tagebuch in Form einer Flash-Applikation im Internet an, aber das mobile Problem blieb, bis Weight Watchers mit einer iPhone-App daher kam, die Datenbank, Tagebuch und Gewichtsprotokollierung vereint, mit der Website synchronisiert und einen per Notification ständig daran erinnert, sein Essen einzutragen. Perfekt!
Die ersten zwei Wochen habe ich mein aktuelles Essverhalten protokolliert und kam auf eine Überlastung von 40%. Danach habe ich Alternativen gesucht und mich angepasst. Im Ersteindruck funktioniert das sehr gut.
Wer den zusätzlichen Arschtritt benötigt, der kann auch zu wöchentlichen Treffen gehen. Da wird Allerlei über Ernährung erzählt, man wird gewogen und bekommt Lobsterne bei bestimmten Abnahmezielen, was insgesamt lächerlich klingen mag, für viele aber hilfreich ist, am Ball zu bleiben. Für mich haben die Gruppen nur einmal funktioniert, danach fand ich mich immer in einer Art Kaffeekränzchen von 35jährigen Sekretärinnen wieder, die über Sex and the City plauderten, was nicht mein Fall war.
Das Gesamtpaket inklusive Treffen kostet 40€ im Monat. Nur online kostet weniger. Da bei mir nur eine Gruppe in Berlin zeitlich und örtlich passt werde ich diese nächste Woche besuchen und dann bewerten, ob das hilfreich ist.
Kurioses
Etwas grotesk ist die für mich neue Punkteberechnung bei Weight Watchers. Ich darf 57 Punkte pro Tag essen, zzgl. 49 Wochenpunkte, die ich auf einzelne Tage verteilen oder auch an einem Tag vertilgen darf. Das ergibt folglich, theoretisch, einen "Supertag" in der Woche, der 106 Punkte wert sein darf. Und mit 106 Punkten kann man schon sehr viel anfangen. Z.B. 106 Toffifee essen.