Das Genre der Match-3-Spiele ist auf dem iPhone gefühlt ebenso häufig vertreten wie Taschenlampen, Trinkgeldrechner oder Sudoku-Spiele. Um in dieser Masse aufzufallen benötigt man eigene Ideen und einen kreativen Grafiker. Bei Smiles ist dies offenbar der Fall: Es ist unter den Finalisten des Independent Games Festival (Mobile)! Und es hat einen Stammplatz auf meinem iPhone…
Smiles vereint die einzeln für je 2,39€ als Smiles Drop und Smiles Zen angebotenen Spiele zu einem günstigeren Preis. Eine kostenfreie Lite-Version namens Free Smiles steht ebenfalls zur Verfügung.
Smiles Drop ist das klassische Match-3-Spiel, bei dem Figuren der gleichen Farbe zusammen gebracht werden müssen. Es gibt aber einige Besonderheiten, die das Ganze interessant machen: Zunächst werden nicht nebeneinander liegende Figuren vertauscht, sondern beliebige. Hierzu wird eine Figur durch Antippen in eine Ablage gelegt und kann dann mit einer anderen Figur vertauscht werden. Der Tausch muss zwingend mindestens drei gleiche Figuren zusammenbringen (horizontal oder vertikal), die dann verschwinden. Außerdem sind manche Figuren vereist oder versteinert und können erst verwendet werden, nachdem diese Sperre gelöst wurde. Dazu muss man die Figuren eine gewisse Höhe "fallen lassen". Löst man z.B. einige Figuren vertikal auf, so kann eine darüber liegende Figur herunter fallen und ihre Vereisung wird gelöst. Außerdem kann, ähnlich wie bei Aurora Feint, das iPhone gedreht werden, was die Fallrichtung beeinflusst. So lassen sich durch geschicktes Drehen Figuren enteisen oder die Versteinerung entfernen. Durch die freie Spielweise ist Smiles Drop eine Variante, die sich angenehm uneingeschränkt anfühlt. Man scannt nicht das Spielfeld nach Kombinationen, die man einfach umdreht, wie bei Bejeweled, sondern muss nach Kombinationen suchen, die zur aktuell abgelegten Figur passen, wodurch sich andere Strategien als gewohnt entwickeln lassen.
Smiles Zen ähnelt eher einem Brettspiel oder Logikspiel wie Sudoku. Ziel ist, alle Figuren zum Leuchten zu bringen, indem Sie in Reihenfolge gebracht werden. Figuren fangen an zu leuchten, indem mindestens drei von Ihnen aneinander gereiht werden. Der Austausch funktioniert wie bei Smiles Drop über die Ablage. Ein Spiel gilt als gewonnen, wenn das gesamte Spielfeld leuchtet. Smiles Zen ist für mich das eigentliche Highlight von Smiles: Es ist ein faszinierendes Knobelspiel und große Teile des Spielfelds können nur durch ein einzelnes Umsetzen leuchten oder nicht mehr leuchten.
Beiden Spielvarianten ist gemeinsam, dass es kein Zeitlimit gibt. Gerade Zen wirkt dadurch extrem entspannend - man kann soviel Zeit für das Knobeln aufwenden, wie man möchte.
Grafik und Sound sind geradezu perfekt umgesetzt. Es gibt keine Musik und die Soundeffekte sind dezent und nicht nervend. Die Grafiken und Animationen sind ausgesprochen niedlich, ohne in den anstrengenden Japan-Stil abzudriften. Das Spiel kann sogar in einen Modus versetzt werden, indem die Animationen gedrosselt werden, um weniger Strom zu verbrauchen, so dass man länger spielen kann. iPhone-Spezialitäten wie ständige Spielspeicherung, damit bei Anrufen oder Druck auf die Home-Taste nichts verloren geht, sind bei dieser Qualität selbstverständlich.
Interessant ist der Ansatz des Entwicklers, nicht mit dem Preis herunterzugehen, sondern stattdessen das Spiel noch in zwei separaten Varianten zu einem günstigeren Preis anzubieten. Beide Varianten können auch als Lite-Version getestet werden.